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Das Gedicht hat die Psychotherapeutin und Supervisorin Ulrike Dauenhauer verfasst und auf Facebook veröffentlicht. Die Geborgenheit, die sie zum Ausdruck bringt, drückt aus, was die Gebetsoase möchte. Deshalb sind wir dankbar, das Gedicht hier veröffentlichen zu dürfen.

 
 
Geborgenheit ich in mir spüre.
Sie flechtet heimlich ihre Schnüre,
die Sicherheit mir in mir geben
und starke Netze für mich weben.
Erleben kann ich sie mit andern,
wenn in die Herzen Worte wandern,
wenn ich gesehen mich erlebe
und in der Wärme anderer schwebe.
Doch hab ich sie auch ganz in mir.
Ich kenne bestens diese Tür,
durch die in mich hinein ich schlüpfe
und sanft durch meine Seele hüpfe.
Wenn die Gefühle und Gedanken
ganz klar sind und kein bisschen wanken.
Wenn ich mit mir im Reinen bin
Und mir ganz klar des Lebens Sinn.
Wenn ich mich selbst kann glücklich machen,
mit lauter kleinen feinen Sachen.
Wenn ich die Liebe in mir lebe
und mir davon auch selbst viel gebe,
dann fühle ich viel Sicherheit,
erlebe mich in mir ganz weit,
hab Raum für mich und andre Leut,
was wiederum meine Seele freut.
Im Deutschen nur gibt es dies Wort
von der Geborgenheit, dem Hort,
an dem ein Mensch den Frieden spürt
und andere so zum Menschsein verführt.
 
 
 
 Kloster Erfurt (U. Dauenhauer)
Erfurt, evangelisches Augustinerkloster
 

Foto und Text: © Ulrike Dauenhauer 2022, mit freundlicher Genehmigung