Ein lieber Kollege an meiner Hochschule ist als Folge von Überarbeitung erkrankt. Das Foto und der Satz, die er mir sandte, war, was die Engländer "mind boggling" nennen. Tiefe Einsicht und Klarheit - und Schönheit:
Die Sonne schien ins Wohnzimmer. So hell, dass ich ein Foto machen musste. Sie schien in das leere Teeglas, und ich dachte, manches wird nur sichtbar, wenn es leer ist. Wie das Glas. Und das ist vielleicht eine Bohne für die rechte Tasche, oder?*
Foto und Text: © Tobias H. Koch 2022, mit freundlicher Genehmigung
*Die Sache mit der Bohne ... musste ich mir erst erklären lassen. Das geht zurück auf eine Angewohnheit, die der Chaplain an der Theologischen Hochschule Friedensau Dittmar Dost pflegt... Sie geht auf eine alte Erzählung zurück, die in unterschiedlichen Variationen überliefert ist. Kernaussage der Geschichte ist, dass wahrer Reichtum darin besteht, am Ende des Tages voller Dankbarkeit die Bohnen zu zählen, die am Tag immer dann von der linken in die rechte Hosentasche gewechselt werden, wenn man einen Glücksmoment, eine kleine Freude, etwas Schönes erlebt hat. Dazu ist nur eine handvoll Bohnen notwendig, die man sich morgens in die linke Tasche steckt, um dann achtsam durch den Tag zu gehen und Bohnen aus gegeben Anlässen die Seite wechseln zu lassen. :-)