Gebet bedeutet nicht, einfach nur mit Gott zu reden. Es beinhaltet auch das Hören auf seine Antwort. Genau das soll hier geübt werden.
Das sogenannte "hörende Gebet" ist ein Schlagwort für sehr Vieles, sehr Unterschiedliches - auch manches Absonderliche - geworden. Das ist jedenfalls die Erfahrung von Claudia, die mit zahlreichen Seminaren und Fortbildungen zu dem Thema in ganz Deutschland unterwegs ist, und das Hören als ihre Form der Spiritualität auch selbst praktiziert. Dabei darf das "Hören" nicht zur Selbsttäuschung werden, und ganz gewiss nicht zu einer Art "Orakel" (beides Gefahren, die sich manchmal finden). Es ist vielmehr eine Haltung, sich Gott zu öffnen, Impulse, die er schenkt, wahrzunehmen.
In unserer Gebetsoase soll hörendes Gebet Raum haben, gelehrt und geübt werden - als eine Möglichkeit der Gottesbegegnung, die aus dem Innehalten erwächst und in das Lob Gottes führt. Zugleich soll das Hören in einer Weise reflektiert werden, dass es eben nicht den gottgebenen gesunden Menschenverstand ausschaltet oder gar zu einem Machtinstrument über andere Menschen wird. Gerade beim Hören stehen Zweifel und Vertrauen in einer Spannung, die uns im Glauben wachsen lässt.
In der Gebetsoase sollen regelmäßig Seminare in Kleingruppen zum "Hören" angeboten werden. Die Teilnehmergruppen sind entweder buntgemischt oder aber auch Teams (z.B. Gemeindegremien), die mit einem bestimmten Anliegen kommen. Auch seelsorgerliche Einzelgespräche zum Thema "hören" sind möglich.